Mit der neuen Mio MiVue 798 Dual Dash Cam ist eine Autokamera eingetroffen, die über vielversprechende Funktionen verfügt. Bereits auf der Verpackung prangt Sonys "STARVIS"-Logo, dessen Sensor gute Aufnahmen nachts produziert.
Scheinbar bietet die MiVue 798 Dual alles, was man sich nur wünschen kann. Aber manche Dinge vermisse ich dann doch. Und das macht sich schon bei der Einrichtung bemerkbar.
MiVue 798 Dashcam anschließen
Die Heckkamera wird mit Klebepad ausgeliefert und das hält ordentlich. Die Frontkamera gibt es nur mit Saugnapf. Der saugt zwar sehr stark aber für die sichere, permanente Nutzung würde ich eine Klebehalterung vorziehen! Interessant: Daten- und Stromzufuhr der Heckkamera erfolgt über das Kabel, was auch die Frontkamera nutzt. Man steckt ein Y-Kabel in die Frontkamera und an diese Weiche kommt die Heckkamera. Nun habe ich schon einen Kabelsatz mit Batteriewächter fest verbaut. Und den kann ich für beide Dashcams nutzen – dank der Weiche! Sämtliche Kabel sind lang genug und so gestaltet sich das Verlegen der Kabel als sehr einfach. Sobald Strom anliegt, synchronisiert sich auch automatisch Datum und Zeit – dank GPS. Eine gut leserliche Schnellstart-Anleitung in diversen Sprachen liegt bei und konzentriert sich auf das Wesentliche.
Ich mag die saubere Organisation auf der Dashcam. „F“ steht für die Front-Dashcam und „R“ für „Rear“ – also Hinten/Heck. Das ganze unterteilt in Notfall (Event), Normal und Parking (beim Parken). Einzelne Fotos/Schnappschüsse werden in „Photos“ abgelegt. Die Konfigurationsdatei der Dashcam ist hier ebenfalls abgelegt. Gut zu erkennen: der Arbeitsspeicher beträgt 64 Megabyte und der interne Speicher ist 16 Megabyte groß.
Als etwas unglücklich empfinde ich das Tastenkonzept. Es gibt insgesamt sechs Tasten, die die Bedienung im Menü zwar einfach gestalten aber die Nottaste und Einschalttaste sind beide rot und ähnlich gestaltet. Warum ist die Einschalttaste rot? Die Nottaste dient schließlich dazu, kritische Aufnahmen permanent zu speichern. In unseren Breitengraden hängt die Dashcam rechts vom Fahrer und somit ist die Einschalttaste am nächsten zum Fahrer gerichtet. In der Eile könnte man hier schnell die Tasten verwechseln. Ingesamt ist die Dashcam aber sehr gut verarbeitet und fühlt sich hochwertig an.
Speicherkartenbedarf
Mit diesem Tool kannst du den Speicherbedarf der aufgenommenen Videos berechnen. Als Berechnungsgrundlage wird FullHD in bester Qualität mit Ton verwendet.
Die ausgewählte Speicherkartengröße reicht für:
Passende Speicherkarte:
* Achtung: bitte prüfen, ob Speicherkartengröße vom Gerät unterstützt wird!
Ich betreibe sie mit einer 128GB-Speicherkarte und die wird problemlos verarbeitet. Im Menü der Dashcam kann man sogar die Speicherverwaltung einstellen – das ist eine Seltenheit! Man kann sozusagen den Fokus auf die Aufnahmeart richten. Steht das Auto mehr und hat man eine permanente Stromzufuhr, möchte man wohl eher mehr Aufnahmen beim Parken erzeugen. Parkt man selten oder ist an diesem Parkwächter nicht interessiert, kann man dies ebenfalls ändern. Das Prinzip der zyklischen Dashcam-Aufnahme funktioniert nämlich so: Es werden einzelne Videodateien erzeugt a 3 Minuten. Solange bis die Speicherkarte voll ist. Dann wird die älteste Aufnahme überschrieben. Notfallaufnahmen werden aber nicht überschrieben. Und wenn man viele davon hat und sie auf das Speicherkarte behält, wird der Platz für die restlichen Aufnahmen weniger. Diesen Platz teilen sich dann die normalen und parkenden Aufnahmen. Und genau hier kann man eben definieren wie der Platz für alle Aufnahmearten aufgeteilt werden soll.
Dashcam mit Blitzerwarner – eher nicht
Die Dashcam besitzt sogar eine Radarfallen-Meldung. In den Einstellungen der Kamera gibt es zahlreiche Optionen. Aber bei mir hat sie bei keinem Blitzer ausgelöst. Ich nehme an, die Funktion ist für Deutschland gesperrt, da die Verwendung auch illegal ist. Darüberhinaus bietet sie noch extrem viele Assistenzsysteme: Spurwarnung, Lichterinnerung, Müdigkeitsalarm, Spritsparanzeige, Auffahrassistent und „stockender Verkehr“. Auf die einzelnen Funktionen werde ich jedoch nicht eingehen und beschränke mich auf die klassischen Dashcameigenschaften. Nur soviel: Müdigkeitsalarm als Beispiel ist nichts anderes als ein Timer, der einem alle zwei Stunden darauf hinweist, eine Pause einzulegen. Von wirklicher Assistenz kann also keine Rede sein.
Aufnahmen auswerten
Hervorzuheben ist auch noch der MiVue-Manager. Eine Software für Windows und Mac, mit der man die Aufnahmen auswerten Kann. Das funktioniert gut. Man hat die Front- und Heckansicht in der synchronen Wiedergabe und kann direkt aus der Software auf Youtube veröffentlichen. Einstellungen an der Dashcam selbst sind jedoch nicht möglich.
Dashcam-App
Eine weitere Möglichkeit ist die Wiedergabe auf dem Smartphone. Die App für Android und iOS namens „MiVue Pro“ ermöglicht den Zugriff auf die Aufnahmen und ein paar wenige Einstellungen. Insgesamt ist sie sehr einfach gehalten. Aber die Verbindung geschieht fix und ist stabil. Man kann sogar aufnehmen und streamen gleichzeitig, was keine Selbstverständlichkeit ist. Schlecht hingegen ist, dass man in der App nicht auf die Ansicht der Heckkamera wechseln kann. So kann man sie also auch nicht als Assistenz für das Rückwärtsfahren nutzen – schade! Kann man nur hoffen, dass ein zukünftiges App-Update diese Funktion liefert.
Auto beim Parken überwachen
Wie schon kurz erwähnt, ist es möglich, die Dashcam für die Überwachung beim Parken zu nutzen. Mio bietet hier die smartbox an, die an die Batterie angeschlossen wird und dafür sorgt, dass sie nicht entleert wird. Beim Parken werden sowohl Vibrationen als auch Bewegungen registriert. Dies gilt allerdings nur für die Frontkamera! Nur sie kann die Bewegungen erkennen. Hat sie etwas erkannt, nehmen aber beide Dashcams auf.
Sehr gute Bildqualität dank Sony Sensor
Das Bild ist wirklich klasse. Zwar gibt es nur 30fps aber dafür in ordentlicher Qualität. Die Videos sind erstklassig belichtet. Und auch nachts liefern sie eine gute Weitsicht ab – dank STARVIS-Sensor von Sony. Die Heckkamera weiß ebenfalls zu überzeugen. Die Schärfe leidet bei schnellen Bewegungen etwas aber ist trotzdem fast auf Augenhöhe mit der Frontdashcam. Für meinen Geschmack sind die Aufnahmen allerdings zu stark scharfgezeichnet und einmal gab es Aussetzer bei der Farbe – das sieht man auch auf einem Foto.