Diese Dashcam liefert einen vollwertigen 360° Rundum–Blick, der sich in der App frei und intuitiv um die Achse bewegen lässt. Und das schon für einen vergleichsweise sehr günstigen Preis.
TypeS ist in Deutschland weitestgehend unbekannt aber in USA bereits etabliert. Nun möchte man auch den deutschen Markt erobern. Da der Markt hier schon reichlich Dashcams bietet, sollte man schon mit einer Innovation in den Markt eintreten. Diese Dashcam von TypeS ist bisher einzigartig. Sie filmt nicht nur was vor und in dem Auto passiert, sondern erlaubt einen 360° Blick, der sich dann auch noch live oder nachträglich interaktiv bewegen lässt. Im stark umkämpften Dashcam-Markt ist das eine wirklich willkommene Innovation, die ich in der Form noch nicht gesehen habe. Aber der Reihe nach…
TypeS TRAVA Einrichtung
Es ist alles dabei, was man benötigt um sofort loslegen zu können. Ja sogar mehr als bei den meisten anderen Herstellern. Neben der beiliegenden 16GB MicroSD-Speicherkarte, gibt es sogar einen Batteriewächter, den man zur Festverkabelung benötigt. Möchte man das Auto dauerhaft bewachen, ist dies ein notwendiges Zubehör.
Es wird entweder direkt an die Batterie angeschlossen oder am Sicherungskasten, was ich auch empfehlen würde. Wie das im Detail abläuft, habe ich hier erklärt. Wem das zu kompliziert ist, kann die Dashcam natürlich auch ganz herkömmlich mit dem Zigarettenanzünder versorgen. Die Dashcam wird mit einer Klebehalterung ausgeliefert. Man sollte sich also sehr sicher sein, wo man sie befestigt – nachträgliches Korrigieren ist schwierig. Schwierig ist auch eine geeignete Position zu finden. Denn durch die Linse, die auf der Unterseite der Dashcam sitzt, muss man erstmal eine Stelle an der Windschutzscheibe finden, wo die 360° Ansicht nicht beeinträchtigt wird. Bei mir hängt sie relativ tief, da sonst der Rückspiegel im Weg wäre! Daher sieht man in meinen Aufnahmen mehr um Interieur als von der Straße. Daher ist es ratsam, vor dem endgültigen Festkleben die Wifi-Verbindung mit dem Smartphone herzustellen und erstmal eine Probeansicht einzurichten. Das Livebild der Dashcam kann man sich in der Type S Drive-App anzeigen lassen.
Als störend empfinde ich den Kabelauslass direkt an der Dashcam. Der ist nämlich rechts vom Gehäuse aus Fahrersicht. Das Kabel sollte stets zum Dachhimmel leiten. Um das Problem zu lösen, legt der Hersteller ein gewinkeltes Kabel bei. Sieht komisch aus aber laut Hersteller ging es aus technischer Sicht wohl nicht anders. Einen Kabelauslass nach oben wäre viel sinnvoller gewesen. Die Menüführung hingegen ist ansprechend umgesetzt. Kacheln mit Symbolen und deutschen Texten führen flott zur gewünschten Funktion. Vier Tasten auf der linken Gehäuseseite genügen, um sich zurecht zu finden. Auf dem Foto ist zu erkennen, dass auf der Displayseite unterhalb vier Infrarot-LEDs verbaut sind. Bei Dunkelheit leuchten diese das Interieur aus. In dem Bereich vom Video erhält man eine Art schwarz/weiß Abschnitt, der Fahrer und Beifahrer gut erkennen lässt.
Type S Drive App
Wie schon bei der Einrichtung vorgestellt, gibt es zur Dashcam eine App, die man sich unbedingt installieren sollte. Denn die Aufnahmen werden wahlweise äquirektangulär projiziert. Das muss man sich wie bei einer Weltkarte vorstellen. Die Erde ist bekanntermaßen Rund und auf Landkarten wird sie zur Veranschaulichung platt dargestellt. Diese Plattkarte, auch Rektangularprojektion genannt, wird in der App zur 360°-Darstellung umgewandelt. Und hier kann man sich dann mit dem Finger um die eigene Achse drehen. Parallel zur Fahrt wird auf einer Karte der Streckenverlauf angezeigt. Coole Sache! Anbei mal eine Bildschirmaufnahme wie das in der Praxis funktioniert.
Übrigens lassen sich die Videos auch in VLC oder bei YouTube wiedergeben und bewegen. Allerdings sieht das nicht so schön aus wie in der App. Es wäre schön, wenn der Hersteller hier noch mal softwareseitig nachbessert, sodass die Darstellung auch in anderen Programmen gut aussieht. In meinem Video unten sieht man, dass es irgendwie anders aussieht als in der App. Der folgende Screenshot zeigt, wie die Videodatei aussieht, wenn man sie direkt in VLC-Player abspielt ohne Projektion.
Das ist eine witzige Spielerei aber für die Praxis eher untauglich. Stattdessen sollte man in der App die Ansicht auf „2 in 1“ umstellen. Dann wird der ganze Bereich mit der vorderen und hinteren Ansicht bespielt. So gesehen hat man mehr von:
Speicherkartenbedarf
Mit diesem Tool kannst du den Speicherbedarf der aufgenommenen Videos berechnen. Als Berechnungsgrundlage wird FullHD in bester Qualität mit Ton verwendet.
Die ausgewählte Speicherkartengröße reicht für:
Passende Speicherkarte:
* Achtung: bitte prüfen, ob Speicherkartengröße vom Gerät unterstützt wird!
Die Aufnahmen werden in 1920 × 960 Pixeln aufgenommen. Also nicht ganz FullHD. Und in diesem Bereich wird alles von vorne/innen und ein wenig von hinten aufgenommen. Darüber freut sich die Speicherkarte. Denn die Aufnahmen benötigen dank H264/MP4-Codec nur wenig Platz. Die beiliegende Speicherkarte sollte den meisten Anwendern genügen.
Loop-Aufnahme
Die Dashcam nimmt unendlich auf. Das bedeutet, sie speichert Videos mit 1-Minute Länge ab. Und zwar so lange, bis die Speicherkarte voll ist. Dann wird die älteste Aufnahme überschrieben. Das bedeutet aber auch, dass wichtige Ereignisse verloren gehen können. Um das zu verhindern gibt es einen Erschütterungssensor, der solche Aufnahmen dann automatisch fest sichert – vorausgesetzt es gab eine Vibration! Alternativ kann man eine Taste betätigen, um die aktuelle Aufnahmen permanent zu sichern. Man spricht hier von einer Notaufnahme. Leider hat es der Hersteller versäumt, diese Funktion deutlich herauszustellen. Die Taste ist nicht anders oder auffälliger gestaltet als die restlichen. Im Ernstfall will man schließlich nicht erst die richtige Taste suchen müssen. Hier zeigen andere Hersteller, dass man die Notfalltaste rot und größer gestalten kann, damit man nicht lange suchen muss.
Bildqualität
Während sich die meisten Hersteller mit FullHD oder gar 4K-Linsen auf einen Bildbereich beschränken, wird bei Type S quasi alles aufgenommen. Demzufolge ist es nur logisch, dass das Bild an sich viel weniger Details zeigt als andere Dashcams. Man nimmt hier also in Kauf, dass Details auf der Straße kaum erkennbar sind aber dafür eben Zusammenhänge, die rundum vom Auto geschehen. Nachts stimmt die Belichtung. Während der vordere Bereich zur Straße normal farbig aufgenommen wird, helfen die innenliegenden Infrarot-LEDS, den Fahrgastraum in einen schwarz/weiß Ton erkennbar zu machen. Und das in einem Video – faszinierend!
Video durch YouTube stark komprimiert.
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ich suche einen weiteren Sockel für die Dashcam
Michael,
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