Garmin hat neue Dashcams herausgebracht. Ich teste davon die günstigste der vier Modelle, denn sie ist unglaublich klein und dadurch nahezu unsichtbar. Besonderheit: sie lässt sich noch nachträglich aufrüsten.
Der Winzling ist kaum größer als ein Autoschlüssel. Trotzdem ist es gelungen, einen Weitwinkel, SD-Karte, Bluetooth und Wifi zu integrieren. Im Lieferumfang findet sich neben einer zweiten Klebehalterung, zwei USB-Kabel und ein KFZ-USB-Adapter mit zwei USB-Ports.
Einfache Installation
Die Dashcam wird also an die Windschutzscheibe geklebt. Mit dem beiliegenden, 4m langen und vor allen Dingen dünnen USB-Kabel wird die Kamera mit Strom versorgt. Zum Ausrichten der Linse gehört etwas Vorstellungskraft, da ein Display kein Platz mehr gefunden hat. Wem diese Vorstellungskraft fehlt, sollte sich per Garmin-Drive-App verbinden. Hier gibt es eine Livestream-Funktion wodurch man das Bild der Dashcam auf dem Smartphone sieht.
Im Allgemeinen Betrieb ist die schwarze Dashcam extrem unauffällig. Natürlich ist sie hinter dem Rückspiegel platziert nahezu unsichtbar. Aber sie gibt auch keinen Ton von sich. Weder beim Einschalte und Ausschalten. Ich hatte mich stets gefragt, ob sie überhaupt läuft. Aber bisher vermisse ich keine Aufnahme!
Speicherkartenbedarf
Mit diesem Tool kannst du den Speicherbedarf der aufgenommenen Videos berechnen. Als Berechnungsgrundlage wird FullHD in bester Qualität mit Ton verwendet.
Die ausgewählte Speicherkartengröße reicht für:
Passende Speicherkarte:
* Achtung: bitte prüfen, ob Speicherkartengröße vom Gerät unterstützt wird!
Garmin und Datenschutz
Nicht nur dass sie von Hause aus stumm ist, sie ist auch noch gehörlos. Soll heißen, dass das Mikrofon ab Werk deaktiviert ist. Laut Garmin möchte man so dem Datenschutz entsprechen. Alle Insassen sollten theoretisch vorher informiert werden, ehe Ihre Aussagen aufgenommen werden. Per Tastendruck an der Dashcam selbst oder in der App lässt sich das Mikrofon aber problemlos aktivieren oder eben wieder deaktivieren.
Den Datenschutz scheint Garmin wirklich Ernst zu nehmen. So hat man sogar die Wahl, was mit den aufgenommenen Filmen passieren soll. Entweder alle Aufnahmen werden gelöscht, die älter als drei Minuten sind, sodass gar keine Aufnahmen mehr auf der Speicherkarte verbleiben oder man wählt den klassischen Dashcammodus, wo die Aufnahmen in einzelnen Segmenten auf der Speicherkarte gespeichert werden. Ist die Speicherkarte voll, wird die älteste Aufnahme gelöscht. Ist noch nicht 100%ig geklärt, ob dies dem Deutschen Datenschutz gerecht wird. Aber für meine Tests bevorzuge ich diesen Modus.
Die Filme legt die Dashcam anlassbezogen in jeweilige Ordner ab. Im Grunde landet erstmal alles in „105UNSVD“ was für „unsaved / ungesichert“ steht. Dieser Ordner wird also überschrieben sobald die Speicherkarte voll ist. Wird ein Ereignis durch Erschütterung festgestellt, landet die Aufnahme in „100Event“. Hier wird sie dann nicht mehr gelöscht. Löst man ein Foto aus, wird ein Bild in „101Photo“ abgelegt. Speichert man eine Aufnahme manuell, findet man sie in „102SAVED“. Und nutzt man den Parkmodus und es wurde eine Bewegung erkannt, wird die Aufnahme in „103PARKM“ abgelegt. Jeweils mit 1 Minute Vor- und Nachlaufzeit.
Garmin Drive App
Die Dashcam ist ab Werk schon brauchbar. Zum Auswerten kann man die Speicherkarte entnehmen und am Rechner auslesen. Der volle Funktionsumfang entfaltet sich aber erst mit der Drive App. Hier lassen sich Einstellungen vornehmen oder sämtliche Aufnahmen betrachten. Bemerkenswert: die Aufnahmen lassen sich hier sogar schneiden und anschließend auf das Smartphone runter laden. Hierfür braucht man aber eine Art Doppelverbindung aus Bluetooth und Wifi. Beides wird im Verbindungsprozess abgefragt und geschieht äußerst elegant und zuverlässig. In meinem Test beziehe ich mich auf die iOS-Variante der App.
Trotzdem bedarf es etwas Geduld. Beim Hin- und Herspringen und Zuschneiden der App muss die Aufnahme zwischengespeichert werden. Ebenso ist die Zuschneidetechnik etwas gewöhnungsbedürftig aber man kommt zu einem tollen Ergebnis und der Download von der Dashcam aufs Smartphone geschieht recht flott.
Netzwerk mit mehreren Kameras
Das volle Potenzial wird entfaltet, wenn man eine zweite Garmin-Dashcam nutzt. Dies können auch zwei verschiedene sein jedoch mindestens eine Dashcam Mini, 46, 56 oder 66W. Die vier sind untereinander kompatibel. Was das Dashcam-Netzwerk bedeutet – Zitat Garmin:
- Sie können mehrere DashCams mit der Garmin Drive App koppeln. Auf diese Weise können Sie mit demselben Telefon eine Verbindung mit DashCams in mehreren Fahrzeugen herstellen.
- Außerdem haben Sie dadurch die Möglichkeit, mehrere DashCams im selben Fahrzeug zu installieren, beispielsweise eine DashCam mit Blick nach vorne und eine nach hinten, und zusammengestellte Bild-in-Bild-Videos der gleichzeitigen Aufnahmen zu erstellen. Wenn eine der Kameras im Netzwerk GPS unterstützt, können Sie gespeicherten Videos für alle Kameras im Netzwerk Positionsdaten hinzufügen.
Man kann also zum Beispiel zwei Garmin DashCam Mini für vorne und hinten nehmen oder die teure 66W mit extra großem Weitwinkel für vorne und die Mini für hinten. Auf diese Weise lässt sich die einfachere Mini-Dashcam um die Funktionen der teuren 66W-Dashcam aufrüsten. Denn GPS bietet nur die 66W und im Dashcam-Netzwerk nutzt dann auch die Mini die GPS-Daten der 66W – genial. Daher überrascht es nun auch nicht mehr, dass Garmin einen Dualen-USB-Adapter bei legt damit eben mind. zwei Dashcams problemlos mit Strom versorgt werden können. Das Netzwerk funktioniert mit bis zu vier Dashcams. Man kann also theoretisch jede Seite filmen, wenn es gelingt, alle mit Strom zu versorgen.
In der App lässt sich zwischen beiden Dashcams hin und her wechseln. Die Aufnahmen an sich werden als eine zusammenhängende je Fahrt angezeigt. Das erleichtert es enorm, die gewünschte Aufnahme zu finden.
Festeinbau für Parkmodus
Die Dashcam lässt sich sogar mit dem optionalen Zubehör-Kabel betreiben, womit die Dashcam auch beim Parken läuft und Aufnahmen speichert, sobald eine Bewegung erkannt wurde. Mit dem Kabelsatz geht man direkt an die Autobatterie oder den Sicherungskasten. Wie das im Detail geht, habe ich bereits bei Dashcameinbau beschrieben.
Gute Bildqualität
Trotz der geringen Größe kann die Bildqualität überzeugen. Sie ist zwar nicht auf Highend-Niveau aber immer noch über dem Durchschnitt und somit besser als die meisten Dashcams auf dem Markt. Gerade als mögliche Ergänzung im o. g. Dashcam-Netzwerk ist die Bildqualität mehr als ausreichend. Mit einem Weitwinkel von bis zu 140° passt genug von der Umgebung aufs Bild.
Video durch YouTube stark komprimiert.
Video durch YouTube stark komprimiert.
Du hast Fragen oder Erfahrungen?
Also ich habe die Dashcam Garmin Mini und bin zurzeit nicht überzeugt da sich die Cam ab und zu nicht wieder einschaltet wie sie soll. Nur der Steckerziehen hilft. Firmenware alles auf dem neusten Stand !
Parkraumüberwachung kann man keine Empfindlichkeit oder so einstellen so das sie als aufnimmt wenn sich nur ein paarbätter im Baum bewegen . Hätte von der Technik mehr erwartet, Bilder die sie liefert kann ich nicht so richtig einschätzen! Da die Nummernschilder nicht so gut erkennen kann vielleicht macht sie mit den 30 Bildern auch zu wenig 🙁 Habe die Cam jetzt schon mehr wie 2 Wochen so das ich sie auch nicht mehr zurück geben kann. So das ich sie vielleicht als rückwärtigen Raum einsetzten werde .
E....,
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Wenn du technische Probleme hast, greift die Gewährleistung. Also zurück damit. Für intensive Parkraumüberwachung würde ich stets zu blackvue raten. Bei Garmin ist das zwar dabei aber einfach gelöst.
Nic,
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Hallo Nic,
..GPS bietet nur die 66W … schreibst du oben. In den Übersichten zu den Garmin DCs werden aber auch die Modelle 46 und 56 mit GPS angegeben.
Was stimmt ?
Winfried Dengler,
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Das ist korrekt. Lediglich in dem speziellen Setup/Test aus Mini & 66W in Kombination bietet nur die 66W GPS. Die Modelle 46 und 56 haben auch GPS. LG
Nic,
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Nach langem Überlegen möchten wir nun auch eine Dashcam einbauen. Nach faszinierend kurzem Überlegen danach ist die Wahl auf die Garmin Dashcam Mini gefallen. Nun habe ich auf der Garmin-Webseite und im Netz eine Antwort auf die Frage gesucht, ob es möglich ist, das man eine Aufnahme einer evtl. zweiten Mini-Dashcam in der Heckscheibe von der Cam vorne mittels Tastendruck speichern kann? Über schoungslose Antworten freue ich mich.
Andreas,
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Hi Andreas, wenn du zwei Dashcams wie beschrieben in einem Netzwerk verbindest, sollte es mit der Notfalltaste klappen. Dann werden beide Aufnahmen gesichert.
Nic,
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Uff, das ging ja schnell mit (D)einer Antwort, vielen Dank!
Als „Notfalltaste“ interpretiere ich dann die Taste, mit der man ´eh schon Aufnahmen „instant“ manuell sichert. Wie auch immer, wird es die Mini-Ausführung werden da die anderen das Sichtfeld in einem kleineren Fahrzeug zusammen mit der Handyhalterung übermäßig einschränken.
Andreas,
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Kann die GPS Position über die Garmin App auch aus dem Smartphone auf die Dashcam übermittelt werden, es klingt im Test als ob das nur mit der 66W funktionieren würde?
PJ,
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Nein. Hauptsache es ist eine Garmin Dashcam mit GPS. Zum Beispiel auch die 66W. Dein GPS vom Smartphone nutzt meines Wissens nichts.
Nic,
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Kann man auch zwei Minikameras für die Seiten und eine große Garmin für Hinten installieren. Auf dem Parkplatz werden oft die Ecken gerammt. Auch Vandalenkratzer gehören dazu. Welche Dashcam hat die Beste Nachtsicht? Vernetzen finde ich genial.
TZ,
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Ja das geht damit wunderbar.
Nic,
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Interessant wäre noch welchen Stromverbrauch die Mini Cam und das Parkmode Kabel hat. Gerade wenn 4 Cams die ganze Zeit laufen,ist es Interessant zu wissen wann die Autobatterie leer ist und die Aufzeichnug stopt
Elandreaal,
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Automatisch gespeicherte Eventereignisse werden „vorgespeichert“. Werden sie auch dann erst im Loopmodus überschrieben werden, wenn „sofort löschen“ gewählt ist?
RW,
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